Trollpasta Wiki:Deutsches TrollpastaWiki/Das verfluchte Messer

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Tagebucheintrag vom 09. August 1996

Liebes Tagebuch,

heute war ich mit meinem schwulen Freund Fréd auf dem Flohmarkt in unserer kleinen, alten Altstadt. Die ältlichen Gebäudereste brachten eine wunderschöne Nostalgie zurück. Ich war verschärft froh wieder hier zu sein. Lange Jahre wohnte ich in einer ranzigen Wohnung in Berlin. Der ganze laute Lärm und die schnelle Hektik haben mir nicht gut getan und als ich dann auch noch von dem krass übergewichtigen Chef entlassen wurde, stand mein Entschluss in meine verhuschelte Heimat zurück einzukehren fest.

Das Wetter war sehr warm/sonnig. Vereinzelt warfen weiße Wolken aus Licht unangenehme, schattige Plätzchen auf die Erde. Ich hatte trotzdem meine fette Sonnenbrille mit blauen Glasersatzfragmenten auf. Allgemein mochte ich blaue Gegenstände sehr gerne. Wirklich sehr. Blau brachte mich immer zum weinen und das kam meiner schweren Depression zu Gute. Ich kam mit Fred an einem kleinen, überdimensionierten Stand vorbei und guckte mich verstohlen um. Ergraute Ständer, eine nicht mehr funktionierende Taschenuhr aus Keramikwolle und ein blau-silbriges Messer lagen auf einer Seidendecke. Ich fragte den Verkäufer nach dem Preis des Messers - es gefiel mir wirklich sehr - der mit einer krächzenden Stimme einen akzeptablen Preis vorschlug. Ich wusste zu dem Moment nicht, dass das Messer mit einem Fluch belegt worden war und alle Leute umbringen würde.

Als ich wieder nach hausese gefunden hatte und Fred nach einem ausgiebigen Abendessen ebenfalls gegangen war um sich seiner Obsession über eingerahmte Kornflakespackungen hinzugeben, nahm ich das Messer genaustens unter die mir nicht fremde Lupe. Es waren Runen aus einer Sprache eingraviert. "Feine Hand", dachte ich mir und fragte mich wie alt dieses wunderschöne Mördermesser denn sein gewesen sein haben mochte.

Ich legte es neben mein Bett auf den rosagekachelten Badezimmerboden. Als ich mich auf die linke Seite rollte, hatte ich das Messer genau im Auge. Zufrieden schliff ich ein.

Tagebucheintrag vom 10. August 1796

BLUT! An meinem Messer klebt ROTES, dickflüssiges, rostiges Blut! Ich habe keine Ahnung woher ES kommt. Wüsste ich doch nur, dass es von Fred war. Ich selbst bin unverletzt abgesehen von den Schnitten an meinem Unterarm, denn wissen Sie - ich bin psychisch krank und wünsche mir, zu sterben. Und dazu kam noch, dass ich zu spät bei der Universität sein würde. Ich zog mich schluchzend an, packte in meinen Schwarzen eine Flasche Wasser und ein Butterbrot mit Putenbrustfilet und Mayonnaise. Für ein Frühstück zuhause blieb nicht genügend Zeit. Obwohl, doch. Egal. Erstmal ne Lasagne machen. Geil.

Zum Glück kam ich noch pünktlich bei der schrottig untermauerten Mafia-Universität an. Der saudumme Professor erzählte etwas über Matrazen und sah mich BÖSE an. Allgemein blickten mich alle BÖSE an. Ich war wohl so in weichen Gedanken versunken, dass ich nicht gemerkt hatte, dass ich angespuckt worden sein wollte. Als ich mich entschleunigte und nachfragte, wie die Frage denn hätte gewesen sein können, lachten mich alle BÖSE an. Ich warf einen verschüchterten Blick zu dem Platz wo Fred immer saß, allerdings war er nicht da. Denn er war tot.

Nach der ungesunden Peinlichkeit in der Uni fuhr ich mit meinem rosa Fahrrad zu Fred um mich zu ereifern warum er denn nicht in der Universität anwesend war. Hätte ich doch nur schon geahnt, dass er verstorben war. Seine Mutter öffnete mir und blickte mich erregt an. Sie führte mich in die hässliche Einbauküche und stellte mir einen Schlüssel Weintrauben zum Verzehr zur Verfügung. Sie wusste auch nicht was mit Fred war, aber ich wusste, dass sie mit einem Mann geschlafen hatte, um ihn zu zeugen. Sie dachte, da er gestern nicht nach Hause gekommen war, dass Fred bei mir übernachtet hätte. Doch ich wusste, dass das nicht stimmte. Er war tot, nur wusste ich es noch nicht.

Ich kratze mich am Knorpel und ging nach Hause. Irgendein blöder Kaschper von Uni hatte meine Tür mit Bauschaum zugeklebt. Dieses verdammte Arschloch, den zu erlegen ich als nächstes beabsichtigte. Ich wusste genau wer das war. Ich fuhr zu Louis, einem Genderwissenschaftler aus Harvard, und wollte ihn zur Rede stellen.

Wutentbrannt klopfte ich an seine gewaltige Eingangstür und als er öffnete und mich gelangweilt anstarrte überkam es mich einfach und ich prügelte auf ihn ein, schlug seine Nase blutig und als er um Gnade winselte ließ ich ab und drehte mich wortlos um, holte meine Pistole heraus und erschoss ihn kaltblütig und nun ist er tot.

Tagebucheintrag vom 11. August 1896

Es gab drei Dutzend Tote. Ich erfuhr es aus der Zeitung. Drei Leichen wurden in der Nähe der Universität gefunden. Fred, Louis und Freds Mutter, die mir noch Weintraumen hatte gebracht. Mein debiles Messer lag blutig auf meinem wunderbaren Boden. Wieder total mit Blut überströmt und tiefböse. War das alles meine Schuld? Schlafwandle ich etwa? Nein halt, meine Pistole war es gewesen, oder nicht? Laut Zeitungsberichten wurde vorher ein grelles Leuchten gesehen. "Bestimmt Aliens", dachte ich mir und weinte mich in den Schlaf.

Heute Abend sollte es eine Saufparty von der Universität geben. Eher eine kleine Trauerfeier. Erst wollte ich nicht hingehen, aber ich denke, dass Fred nicht wollen würde, dass ich Trübsal blase. "Eher sollte ich mir einen blasen lassen, was? Haha", hätte Fred in dieser Situation sicherlich gesagt. Ich wischte mir eine Träne ab bei dem Gedanken.

Tagebucheintrag vom 16. August 1996

Die Ereignisse der letzten Tage wirkten in weite Ferne gerückt. Ich verstand mich mit den anderen Studenten nicht und konnte endlich wieder schlafen. Auch wenn alle tot waren. Außer mir. Ich packte in meinen Schwarzen wieder eine Flasche Wasser und ein Blutwurstbrot mit Zwiebeln. Gestern hatte ich mir ein neues Fahrrad gekauft - es fährt viel besser und einfacher als mein altes Rostiges, auch wenn es meine Seele schwer schmerzte, diesen alten Drahtesel von eigentümlicher Gestalt in die Schrottpresse stolzieren zu sehen. Als ich die Tür zum obszönen Vorlesungssaal aufstieß...setzte mein Herz einen Schlag lang aus.

Ein Alptraum ergoss sich aus der Lüftung - ähnlich einem geschmolzenen Plastikspielzeug an einem heißen Sommernachmittag in Madrid über den gesamten Saal. Überall aufgeschlitzte Leichen, Schnittwunden am ganzen Körper...und so viel Blut. Sie alle sind tot. Ich übergab mich und rannte panisch nach Hause.

Das Messer hatte ich als absurd riskante Vorsichtsmaßnahme in einen kleinen, staubig-angespizten Tresor gelegt. Trotzdem musste es ja bei mir gewesen sein für den Mord. Den Massenmord. Ich musste wissen ob es noch da ist. Merkwürdigerweise lag es tatsächlich noch da wie vorher und lächelte mich mit seiner geschärften Klinge magisch an. Ich zeichnete die Runen auf einem Blatt Pergament ab und lief damit rüber zu der Stadtbibliothek. Diese sollte mir mehr Aufschluss über die gesamte Sache geben. "Hoffentlich sind dort nicht auch alle tot", dachte ich mir.

Die gewaltige Bibliothekarin hatte eine randlose Hornbrille mit dicken Gläsern auf und betrachtete mich wie sonst nie griesgrämig und voller Ehrfurcht. Als ich ihr den Zettel zeigte und fragte, ob sie wisse aus welcher ominösen Kultur des Vernichtens diese Ruinen stammen gemocht haben wollten, konnte sie mir direkt eine Antwort und ein Buch zum lesen geben.

Das Buch berichtete über alte, nordische Völker mit langen Bärten und unglaublicher Kälteresistenz +2. Doch die Runen von dem Messer waren dort nicht verzeichnet worden konnten. Wieso nicht? Hatten denn nicht auch damals Morde stattgefunden? Doch, oder?

Enttäuscht und erschöpft von dem ekeligen Tag, legte ich mich viel zu früh schlafen und verzichtete darauf, mich an diesem Abend zu ritzen, obwohl ich mega depri war.

In der Nacht weckte mich ein grelles Leuchten aus dem Fenster. Meine Augen wollten sich einige Zeit an das helle Licht aus dem Fenster gewöhnen können. Ein Zwerg stand vor mir - mindestens zwei Meter groß, mit einem kurzen, langen, geflochtenen Bart und einer schwächlichen Statur. Er war nicht wirklich real, sondern tot und eine Einbildung meines depressiven Verstandes. Man konnte hinter ihm immer noch das Zimmer sehen, doch in seiner Hand hielt er, unverwechselbar, das runenverzierte Messer, aber wieder mit Blut an der Klinge, das auf den Boden tropfte. Grimmig blickte er mich an. "MEIN TEPPICH!", brüllte ich und zeigte auf ihn.

Noch bevor ich reagieren konnte, stürmte er mit einem ohrenbetäubend leisen Brüllen auf mich los und rammte mir das Messer in mein Herz. Ich starb schnell und schmerzhaft und war tot.

Rudolf war der Freimaurerspiritist und Schmied des Wikingerstammesbundes und seine Tochter Gretel war die schönste Frau, die Björnson jemals hatte stehlen gekonnt. Die Liebe beruhte leider nicht auf Gegenseitigkeit. Als Gerdolf Bjardak sah, wie er mit seiner Gretel flirtete schmiedete er sein dämonisches Messer erfüllt von der endlosen Macht der toten Seelen von Menschen, die vor ihm in der Schlacht gefallen sein könnten. Er fesselte sich und den Hass an die Runen vom Messer und weinte die ganze Nacht lang.

Eines Abends erwischte Rudolf seine nackte Tochter und Björnson in flagrantiniwatifil. Voller grüngelbem Zorn stieß er beiden das Messer ins Herz und saugte ihre Seelen wie durch einen gestreiften Plastikstrohalm, wie man ihn zum Beispiel bei McDonalds sehen würde aus bis nichts mehr davon übrig war und die beiden tot waren. Die tödlich verstorbenen Geister der beiden waren an das Messer gebunden und als der Stamm Gerdolf Recht gab manifestierte sich der Hass auf die anderen Menschen.

Flordork kehrte als Geist auf die Erde zurück und rächte sich mit dem Messer an allen jenen, die ihm Unrecht taten und die Liebe zwischen Björnson und Gretel verhinderten hatten haben wollen. Doch durch das Einsaugen der vielen Seelen, wurde der Hass in dem Messer stärker, aber auch schwächer und die Geister immer durstiger nach neuen Seelen, die sie essen konnten, wie Nudeln.

ENDE? Kategorie:Creepypasta-Parodien