Trollpasta Wiki:Deutsches TrollpastaWiki/HVG Stories: Der Anfang

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Das Bild bleibt schwarz. Man hört leise, wie eine Gruppe von Menschen im Einklang läuft. Eine verzerrte Stimme ist zu hören, jedoch ist sie zu leise um irgendetwas vom Gesagten zu verstehen. Langsam lichtet sich das Bild, es ist ein Close-Up von schwarzen, ledernen Schuhen, welche über einen goldenen Boden wandern. Man kann kurz vernehmen, was die Stimme von sich gibt: >>...arnichtmal so schlimm...<< Das Bild wird wieder dunkel und die Melodie, welche unscheinbar im Hintergrund gelauert hat wird lauter. Das Bild lichtet sich ein weiteres Mal, diesmal sieht man 3 Männer, die einen aus Gold bestehenden Gang entlanglaufen. Der Träger der schwarzen Schuhe wirkt verunsichtert, ist etwas mollig. Links und rechts von ihm sind zwei identische, in SWAT-artigen Anzügen steckende und bewaffnete Kerle. Auf den Westen ist die Aufschrift HVG-Security. Die Stimme wird wieder vernehmbar: >>...berleben, also, zumindest ist es recht wahrscheinlich...<< Sie scheint aus den Lautsprechern an den Wänden zu kommen. Das Bild wird wieder dunkel und die Musik wird laut und episch. Plötzlich wird es taghell, man sieht die untere Hälfte eines Türrahmens. In diesem steht die Männergruppe. Nach kurzem Zögern tritt der mollige Mann durch den Türrahmen, seine Begleitung bleibt im Gang zurück. Er schnauft und ist angespannt. Die Tür fällt hinter ihm zu und es wird dunkel. Die Stimme fängt wieder zu sprechen: >>Ich bin mir auf jeden Fall ziemlich sicher, dass er noch genug Rauchmaterial in seiner Zelle hat. Also, die Anweisungen - Erstens, Sie stellen sicher, dass er noch genug Material hat. Falls ja, dann werden Sie zum Zweiten veruchen mit ihm zu kommunizieren. Reden Sie über Gott, die Welt, ihre Lieblingspornodarstellerin, was auch immer Sie wollen. Ich werde Sie wissen lassen, wann Sie rauskommen dürfen. Viel Glück.<< Das Licht wird sehr laut eingeschaltet, und man sieht das verschwitzte Gesicht des Mannes. Die Musik, ein billiger Stranger Things - Theme Remix, übertönt alles. Die Kamera schwenkt vom Gesicht und zeigt die riesige Halle, in welcher sich der Protagonist befindet. Die Wände sind voller Türen, aus denen ziemlich verstörende Geräusche kommen. Es erscheint das Logo von HVG-Industries, und zwar in einer ziemlich freshen Animation. Darunter die Aufschrift HVG Stories. Das Bild wird schwarz, es ist nichts mehr zu hören.

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Steven schritt nervös die Wand entlang. Als er das Prospekt gelesen hat, welches HVG-Industries als eine wissenschaftliche, moderne und weltenrettende Anlage angepriesen hat, hat er nicht sowas erwartet. Das hier, das ist seltsam. Nach einer Weile blieb er vor einer Tür stehen, neben welcher ein Schild hing, welcher den Leser darüber informierte, dass sich darin HVG-001 befand. Mit einer unkoordinierten Bewegung nahm Steven den ihm mitgegebenen Schlüssel und entriegelte damit die Tür. Hastig sprang er zurück und hielt sich die Nase zu, weil sich aus dem nun offenstehendem Raum hochkonzentrierte Diamantstaubschwaden herausschlängelten, die alles, mit was sie ihn Kontakt kamen, mit einer dicken Diamantstaubschicht überzogen. Steven kamen die Tränen. Mein Opa war Raucher...

Er nahm all seinen Mumm zusammen und betrat die spärlich beleuchtete Halle. Aufgrund des hohen Sauerstoffmangels konnte man nur schwer atmen. Eine seltsam anmutende Kreatur stand im Raum rum und rauchte die Einzelteile eines IKEA-Bücherregales. Es schien das Ganze zu genießen. Okay, was jetzt? Mein Vorgesetzter sagte mir, dass ich mit diesem Ding reden muss. Aber über was? Nach einigen Sekunden des Denkens, entschied sich Steven dazu einfach das zu sagen, was ihm gerade so in den Sinn kam und begann zu sprechen: >>Äh, hi.<<

001 reagierte nicht.

>>Ähm, deine Hand, sie, nun, sie ist sehr groß. Hast du das schon bemerkt? Nicht, dass ich unhöflich sein will, aber sie ist schon etwas größer als eine normale Hand. Äh...<<

Schließlich ließ 001 sich dazu herab Steven einen Blick zuzuwerfen. Sehr viele Menschen hätten in diesem Blick ungefähr die Worte Verpiss dich, du bist nervig erkannt, aber nicht Steven. Steven gehörte zu dieser Sorte Menschen, die, wenn sie mit Leuten in Kontakt kamen, die nicht diesselbe Sprache sprechen, laut, langsam und stark gestikulierend sprachen. Leute wie er sind immer freundlich zu jedem und der festen Überzeugung, dass Fremde keinen Grund hatten abweisend zu sein, da man immer neue Freundschaften schließen sollte, um seinen Horizont zu erweitern. Einige von diesen Leuten machen auch Karriere, werden Politiker, Vetreter einer größeren Partei und gehen jedes Problem mit folgendem Gedanken an: Wir schaffen das.

Also sprach Steven weiter, erfreut darüber, dass sein Gegenüber ihn nicht ignorierte: >>Weißt du, mein Vater hat auch große Hände, nicht so groß wie deine, ähm, aber natürlich bist du nicht mein Vater, mein Vater wohnt nämlich nicht hier, sondern in England, es ist ein schönes Haus, ganz alt und mit Strohdach, also eigentlich ist es eine Farm, ähm, war eine Farm, dort sind jetzt keine Tiere mehr, haha.<<

001 knurrte Steven an, was dieser als ein zutraulisches Geräusch interpretierte. Es benimmt sich wie eine Katze dachte er, stolz auf seine höchst wissenschaftliche Beobachtung. Wenn ich den Eintrag ergänze wird mein Chef glücklich sein. Steven fuhr fort: >>Ähm, willst du nicht etwas über dich selbst erzählen oder soll ich zuerst? Ich heiße Steven Nitt und arbeite hier, also, eigentlich arbeite ich noch nicht hier, sonder erst nachdem ich mit dir geredet habe, und äh, ich mag Ananas ganz gerne. Die schmecken sehr lecker. Ich habe mal eine Ananas vergraben um einen Ananasbaum zu bekommen, da war ich ganz klein, aber, äh, es waren eigentlich Ananasscheiben, und deshlab wuchs auch kein Ananasbaum, weil die Scheiben ja nur zum Essen da sind, hahaha. Aber jetzt kümmere ich mich gut um meinen Garten, ich habe hier, ähm, Fotos von ihm dabei wenn du gucken möchtest. In diesem Album sind auch, ähm, andere Dinge, auch Bilder von meinem Vater, du weißt schon, der mit den, äh, großen Händen?<<

Steven versuchte sein Fotoalbum aus seiner hinteren Hosentasche zu ziehen, wurde aber von der Stimme aus dem Lautsprecher unterbrochen: >>Steven, das sollte genügen. Bitte begeben Sie sich in mein Büro, das Kleine. Ihre Begleitung wird Sie schon zu mir bringen. Und schließen Sie nicht ab, gleich kommt die Putzkolonne und kümmert sich um die Zelle von HVG-001.<<

001 nickte dem Lautsprecher dankbar zu, doch Steven interpretierte es als einen traurigen Abschiedsgruß. >>Wir sehen uns wieder, äh, bald, und keine Sorge, ich zeige dir das Fotoalbum noch!<<, mit diesen Worten ging Steven aus der Halle.

Nach einigen Minuten stand er dann vor dem Büro seines Chefs und klopfte an.

>>Kommen Sie doch bitte rein.<<

Steven trat in das Büro, staunte über die vielen Unterlagen auf dem Tisch und über die zahlreichen, alten Bücher im Regal. Er muss sehr viel Zeit für seine Firma aufopfern, was für ein klasse Kerl! Pilz, sein Vorgesetzter, Gründer von HVG-Industries saß an dem überfülltem Tisch, in seiner Rechten hielt er ein wichtiges Dokument. >>Steven, Sie scheinen ganz gut geeignet zu sein, um unser erster Testpraktikant zu werden. Die Sache mit HVG-001 hat mich vollends überzeugt.<<

>>Sir, was ist denn ein Testpraktikant?<<, fragte Steven, stolz auf das Lob und verunsichert bezüglich der angebotenen Stelle.

>>Eigentlich nur ein bezahlter Praktikant, den man rauswerfen darf wenn er nicht das tut, was man ihm aufgibt.<<, antwortete Pilz. >>Das stärkt die Arbeitsmoral, außerdem ist der Name dann irgendwo verzeichnet, weshalb man sich ihn nicht merken muss. Nehmen Sie das Angebot an? Sie dürfen dann auch in der Cafeteria essen und können sich einen kostenlosen Kaffee pro Tag holen. Und sie bekommen ein schniekes Namensschildchen.<<

>>Ich trinke keinen Kaffee...<<

>>Dann halt Tee.<<

>>Ich bin laktoseintolerant, Sir.<<

>>Sie können auf die Milch verzichten.<<

>>Nein, Sir, kann ich nicht. Ich bin Brite.<<

>>Oh.<<

>>Ja, Sir.<<

Nach einigen Sekunden peinlicher Stille ergriff Pilz wieder das Wort: >>Würden Sie dann mal unterschreiben?<<

>>Sehr gerne, Sir. Mein Vater wird sehr glücklich darüber sein, dass ich endlich einen Job gefunden habe.<<

>>Wie alt sind Sie denn, Steven?<<

>>Sechsunddreißig, Sir.<<

Pilz erwiderte nichts und übergab Steven das Dokument. Dieser gab sich sehr viel Mühe dabei, die Unterschrift so schön wie möglich zu gestalten. Als Steven fertig war nahm Pilz das Dokument wieder an sich und verstaute es in seiner Aktentasche. Er sprach euphorisch: >>Steven Nitt, hiermit bist du jetzt offiziell ein lebenslanger Mitarbeiter von-<<

>>Äh, lebenslang, Sir?<<

>>-von HVG-Industries. Du wirst uns dabei behilflich sein, die Welt vor den seltsamsten Dingen zu schützen, du wirst testen und untersuchen und kategorisieren, du wirst zu einem wichtigen Zahnrad des Uhrwerks, welches unsere Firma ist! Das wird eine großartige Zeit hier, glaub mir! Und jetzt geh bitte, ich will meine Ruhe. Hier, dein Namensschild und der Schlüssel zu den Schlafsälen.<<

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